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Niederweis: Geschichte und Entwicklung

Frühgeschichte

Eine steinzeitliche Besiedlung der Gemarkung Niederweis ist durch Waffen-, Gefäß- und Grabfunde aus der Urnenfelderzeit (um 1000 v. Chr.) belegt. Umfangreiche Funde stammen aus keltischen Siedlungen (etwa im Graulsbüsch) um 600 bis 300 v. Chr. Mindestens zwei Landhaussiedlungen mit Gräbern aus römischer Zeit sind bekannt: eine in der Talaue der Nims („Im Böcklichfeld“), die andere westlich des Höhjunk („Im Mauerfeld“). Sie datieren aus der Zeit von 50 v. Chr. bis 400 n. Chr. Gräber und Waffenfunde in der Ortsmitte stammen aus der Zeit der fränkischen Eroberung um 430 bis 500 n. Chr.

Erste urkundliche Erwähnung

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahr 771. Ein gewisser Martheus stiftete ein landwirtschaftliches Anwesen zwischen „Wys“ und Edingen an das Willibrordskloster in Echternach. Spätere Stiftungen folgten, etwa durch die Eheleute Harduwin und Ada (801) und den Priester Helmgaud (867).

Politische Zugehörigkeit

Seit dem Mittelalter gehörte Niederweis politisch zur Propstei Echternach. Diese war Teil des Herzogtums Luxemburg, das über die Jahrhunderte zu Burgund, Österreich und schließlich zu den Spanischen Niederlanden (1621) gehörte. Nach diversen französischen Einfällen genoss Luxemburg ab 1698 fast 100 Jahre lang Frieden und Wohlstand unter österreichisch-habsburgischer Herrschaft. Im Zuge der Französischen Revolution wurde die Region von 1795 bis 1814 Frankreich einverleibt (Département der Wälder). Auf dem Wiener Kongress 1815 wurde Niederweis dem Königreich Preußen zugeordnet.

Wandel in der Feudalzeit

Während der Feudalzeit waren sieben der neun Höfe des Dorfes Vogteien der Herrschaft Niederweis. Zwei Höfe gehörten auswärtigen Besitzern (Alsdorf, Bettingen). Die Leibeigenschaft wurde 1781 unter Kaiser Joseph II. abgeschafft. Durch die Französische Revolution gingen die Höfe in das Eigentum ihrer Besitzer über.

Neuzeitliche Entwicklungen

Der Ort erhielt 1911 Anschluss an die Bahnstrecke von Bitburg nach Trier. Der Personenverkehr wurde 1969, der Güterverkehr 1988 eingestellt, und die Gleisanlagen in den Folgejahren abgebaut. Das Empfangsgebäude wurde in ein Wohnhaus umgewandelt.

Von 1835 bis 1935 stieg die Einwohnerzahl des Ortes von 250 auf 350, sank jedoch danach auf knapp über 200.

Strukturwandel

Im Dorf gab es früher nur wenige Berufe abseits der Landwirtschaft (z. B. Schmied, Schafhirt, Müller). Heute wandelt sich der Charakter des Dorfes stark: Nur noch wenige landwirtschaftliche Betriebe sind aktiv.

Literaturhinweise

- Endres, A.: *Geschichten aus der Eifelheimat*.

Quellen

Dieser Text basiert auf heimatkundlichen Studien und lokalhistorischen Dokumenten.

niederweis.txt · Zuletzt geändert: 2024/12/30 08:48 von ndw-admin